Wo Natur Natur sein darf
Der größte Nationalpark an der deutschen Ostsee
Der Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft ist der größte NationalparkMecklenburg-Vorpommerns und der drittgrößte seiner Art in Deutschland. Mit einer Fläche von 786 km² erstreckt er sich zwischen der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst, der Insel Hiddensee und der Westküste der Insel Rügen. Diese Landschafts- und Naturflächen wurden im Zuge des Nationalparkprogramms der DDR zum 1. Oktober 1990 ausgewiesen.
In einem Nationalpark hat die Natur Vorfahrt. Das bedeutet, dass der Mensch so wenig wie möglich in die natürlichen Abläufe eingreift. Hier wird der Lebensraum für viele Pflanzen und Tiere bewahrt. Dieses Ziel lässt sich nur erreichen, wenn die Störungen durch den Menschen - und damit auch durch die Besucher des Nationalparkes - so gering wie nur möglich bleiben.
Etwa die Hälfte der Fläche des Nationalparks Vorpommersche Boddenlandschaft ist offene Ostsee, mehr als ein weiteres Viertel umfasst Teile der Boddengewässer der Darß-Zingster Boddenkette und der Westrügener Bodden. Er zeichnet sich besonders durch eine sehr reichhaltige Flora und Fauna aus.
Pflanzen im Nationalpark
Flora und Vegetation im Nationalpark sind aufgrund der Lebensraumvielfalt und der vielen Standorte mit besonderen Wuchsbedingungen ausgesprochen vielfältig:
Von Pflanzen der trockensten Dünenstandorte bis hin zur Unterwasservegetation ist hier reichlich vorhanden. Auch Süßwasserpflanzen ebenso wie Salzpfannen - Gewächse mit weißen Salzkrusten - sind hier zu finden. Von niedrigen Flechtenarten bis hin zu hochwüchsigen Laubbäumen, von der windgepeitschten Küstenflora bis hin zu den geschützt wachsenden Pflanzen des Waldbodens - es herrscht eine Artenvielfalt, die unverwechselbar ist.
Eine detaillierte Beschreibung der Flora und Vegetation finden Sie hier.
Tiere im Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft
Nicht weniger bunt und vielfältig ist die Tierwelt im Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft. Durch den konsequenten Schutz der Lebensräume fühlt sich eine Vielzahl, teils auch sehr seltener Arten, hier sehr wohl. Das sorgt dafür, dass man hier Tiere, allen voran das größte landbewohnende Säugetier und König der Wälder, den Rothirsch, auch tagsüber zu Gesicht bekommen kann. Neben den Hirschen leben hier auch Wildschweine, Füchse, Hasen, Fischotter sowie verschiedene Insekten- und Amphibienarten. Besonders hervorzuheben ist außerdem die artenreiche Vogelwelt, denn die Vorpommersche Boddenlandschaft ist ein international bedeutsames Vogelschutzgebiet, das neben Seeadlern, Kormoranen und Kranichen auch ca. 163 teils stark gefährdete Brutvogelarten beheimatet.
Weitere Informationen zu den Tieren im Nationalpark finden Sie hier.
Kraniche im Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft
Die Küstengewässer des Nationalparks „Vorpommersche Boddenlandschaft" wirken wie ein Magnet auf Zugvögel, weil sie hier ruhige Schlafgewässer und vielfältige Nahrungsräume vorfinden. Alljährlich verweilen hier, an einem der bedeutendsten europäischen Rastplätze für den Vogelzug, im Frühjahr und im Herbst auch Tausende von Kranichen. Vor allem im Herbst können bis zu 70.000 der beeindruckenden Großvögel über einen längeren Zeitraum beobachtet werden. Sie legen hier einen mehrwöchigen Zwischenaufenthalt auf ihrem Weg in die Überwinterungsgebiete ein. Tagsüber suchen sie auf abgeernteten Getreide- und Maisfeldern nach Nahrung. Abends fliegen sie in langen Ketten zurück zu ihren Schlafplätzen in die flachen Boddengewässer, von denen sie früh morgens wieder in eindrucksvollen Flugformationen zur Nahrungssuche aufbrechen.
In diesem einzigartigen Gebiet unterhält die gemeinnützige Kranichschutz Deutschland GmbH seit September 1996 das NABU-Kranichzentrum in Groß Mohrdorf, 14 km nordwestlich von Stralsund. In der ganzjährig geöffneten Dauerausstellung haben Sie die Möglichkeit, fast alles über die Kraniche zu erfahren. Audiovisuelle Medien, informative Schautafeln sowie Vogel- und Tierpräparate geben einen Einblick in das Leben der beeindruckenden Großvögel. Der Eintritt ist für Einzelpersonen frei.